Vorgeschichte
Nachdem in den umliegenden Gemeinden während des 2. Weltkrieges erloschenen Sportvereine wieder aktiviert wurden, bemühten sich in Frommenhausen junge Männer den Fußballsport ins Leben zu rufen. Ein Verein wurde zunächst aber nicht gegründet, da ein Sportplatz fehlte. Gegen die Nachbargemeinden Bieringen, Bierlingen, Hart, Hirrlingen, Wachendorf und Weiler wurden in dieser Zeit Freundschaftsspiele ausgetragen. Gespielt wurde auf Wiesen im Hirrlinger Weg, im Tal und auf den Krautgärten, ohne Abgrenzung mit selbstgebauten Toren.
Zur Standard-Elf der Jahre 1946-1948 gehörten Herman Wütz, Robert Leß, Linus Wütz, Erwin Gellert, Rudolf Beuter, Josef Wütz, Adolf Kessler, Hermann Stöbele, Anton Deibler, Josef Göhner, Alfons Beuter, Helmut Ströbele, Albin Göhner, Hubert Wütz und Josef Eggenweiler.
Obwohl kein Verein bestand wurden Generalversammlungen jährlich abgehalten, die Funktionäre wechselten ständig. Die Haupttätigkeit bestand darin, an den Weihnachtsfeiertagen Theaterstücke aufzuführen. Diese Veranstaltungen kamen bei der Bevölkerung sehr gut an und brachten viele Reichsmark in die Spielkasse. Die letzte Aufführung fand am 2.Januar 1949 statt. Danach „schliefen“ die Aktivitäten dieser Pioniere wieder ein und der „schwarze Verein“ erlosch.
1953 – das Jahr der Vereinsgründung
Am 12.Januar 1953 trafen sich im „Gasthaus Linde“ einige Gleichgesinnte um in einer Gründungsversammlung den Sportverein aus der Taufe zu heben. Die Werbetrommel wurde kräftig gerührt, so dass viele junge Männer erschienen. Die Leitung dieser ersten Versammlung hatte Hermann Ströbele übernommen. Er wurde auch zum 1.Vorsitzenden des neuen Vereins gewählt. Unter dem Namen „SV Frommenhausen“ wurde unter seiner Leiturg die rechtliche Grundlage erarbeitet. Die Einfügung in das Vereinsregister erfolgte am 25.April 1955 beim Amtsgericht Rottenburg. Die Gemeinde Frommenhausen unterstützte den jungen Verein von Anfang an. Ihr gelangs es vom St.Georgen-Verein in den Krautgärten einige Grundstücke zu pachten, die von nun an als Sportplatz benutzt wurden. Als Vereinslokal war das Gasthau „Linde“ die gesellschaftlich Heimstätte des Vereins.
Die sportliche Entwicklung
Bereits im ersten Spieljahr nach der Vereinsgründung konnte man mit einer A-Jugend an den Spielen der Staffel West teilnehmen. Auf Anhieb gelang ein guter Mittelplatz in der Tabelle. Als diese A -Jugendlichen das Aktivenalter erreichten, startete man 1954 in der C-Klasse Tübingen. Im ersten Jahr hatte die neue Mannschaft noch keine Beständigkeit und musste sich mit dem drittletzten Tabellenplatz begnügen. Dass aller Anfang schwer ist, zeigte auch die Saison 1955/56. Am Ende stand die Mannschaft auf dem zweitletzten Platz.
Stamm-Elf 1953/54:
Emil Riegger, Georg Roschanski, Willi Wütz, Franz Nichter, Franz Ströbele, Klaus Barakoff, Albin Hallmayer, Fritz Heinzelmann, Otto Riegger, Alfred Nichter, Adolf Sfröbele.
Wie in jedem jungen Verein erlebte auch der SV Frommenhausen in den ersten Jahren alle Höhen und Tiefen. Ein Höhepunkt bildete die Spielrunde 1960/61. Unter ihrem Trainer Walter Urban belegte die erste Mannschaft einen achtbaren 4.Tabellenplatz, nach ungeschlagener beendeter Rückrunde. Zusätzlich drang sie in der Bezirkspokalrunde bis ins Endspiel vor, das in Ofterdingen gegen den TV Belsen mit 5:3 verloren ging. 1970/71 konnte die Vizemeisterschaft in der C-Klasse errungen werden, damals unter Trainer Helmut Pappon. Ein Jahr später mit dem neuen Trainer Burkhard Heusch gelang es wieder sich mit einem guten dritten Platz in der Spitzengruppe festzusetzen. Wie sich die Zeiten ändern, läßt sich am damaligen Trainer beobachten. Er ist heute Abteilungsleiter bei der Tennisabteilung. In den ersten Jahren gesellten sich zu den Erfolgen in der C-Klasse viele Pokalsiege bei Turnieren in der Umgebung, gute Platzierungen bei den Eichenberg-Turnieren, weitere interessante Freundschaftsspiele wurden Bestandteil jeder Fußballsaison.
Ein gravierender Tiefpunkt im sportlichen Bereich erlebte der SVF in den Jahren 1966 – 1968. Infolge Spielermangels war man nicht mehr in der Lage eine aktive Mannschaft für den regulären Spielberieb zu stellen. Der damalige Jugendleiter Josef Deibler (heute Ehrenmitglied) setzte sich unermüdlich für den Aufbau einer neuen A-Jugend ein. Ihm war es zu verdanken, dass ab 1968 wieder eine 1. Mannschaft mit Spielern aus Frommenhausen, Schwalldorf und Bietenhausen, die vorher schon in der Jugend für den Verein tätig waren, antrat. Interessant ist aus heutiger Sicht, dass einige der aktuellen Aktiven und Jugendspieler aus den genannten Orten in unserem Verein sportlich engagiert sind. Sicherlich auch ein Zeichen der jahrelangen guten Kameradschaft im Verein.
In den letzen Jahren etablierte sich die Mannschaft in der Spitzengruppe der Kreisliga B, ohne den sicherlich gewünschten Aufstieg in die Kreisliga A zu schaffen.
Eichenbergturnier – Höhepunkt aus der Vereinsbrille gesehen
Der erste Eichenbergturniersieg gelang 1974. Es folgten weitere gute Platzierungen in den Jahren danach. 1980 konnte der Wanderpokal ins zwischenzeitlich erstellte Sportheim mitgenommen werden. Beim 30 jährigen Jubiläum passte der 3.Sieg zum gelungenen Fest. Genau 30 Jahre später (2013) konnte der Eichenberg-Pokal zum 4. Mal gewonnen werden. Die Mannschaft überzeugte auf dem Feld und zeigte einen so guten Character, dass sie mit Applaus im Festzelt empfangen wurde, was bis dahin ein Novum war.
Im seit l0 Jahren ausgetragenen Turnier für die Altherrenmannschaften konnte sich die rührige Seniorenmannschaft 1983, 1992 und 1999 in die Siegerlisten eintragen.
Nach 26 Jahren – endlich Meister der C-Klasse
Nach jahrelangen Bemühungen war es 1979 endlich geschafft. Die Meisterschaft in der Kreisliga B wurde erkämpft und damit der Aufstieg in die Kreisliga A besiegelt. Für den kleinen Ort und Verein ein Meilenstein in der Geschichte. Trainer Helmut Groß hatte es fertig gebracht, die spielerisch gute Mannschaft erfolgreich zusammenzuschweißen. Leider hielt die Erfolgserie nur kurze Zeit an. Aufgrund der dünnen Spielerdecke und vielen Verletzten musste man nach 2 Jahren wieder den Rückzug in die Kreisliga B antreten, wo die 1.Mannschafts seither mit vielen Plätzen in der Spitzengruppe aufwarten konnte, aber nie mehr den Sprung nach oben schaffte. Im Meisterjahr schlug man sich auch im Bezirkspokalwettbewerb achtbar. Mit dem Einzug ins Finale durfte der SV Frommenhausen zum ersten Mal an der WFV-Pokalrunde teilnehmen. Gegen den Amateurligisten Harthausen kam bereits das Aus in der ersten Runde.
Meistermannschaft 1978/79:
Techn. Leiter Konrad Deibler, Peter Herale, Trainer Helmut Groß, Wolfgang Hallmayer, Hans Jörg Zug, Meinrad Göhner, Johannes Ströbele, Egon Riegger, Benno Kermautz, Vorstand Emil Riegger, Edmund Wütz, Gerhard Eberhardt, Werner Eggenweiler, Karl Wütz, Wolfgang Wütz, Sigbert Wütz, Alois Schäfer, Günther Wütz.
Wichtige Stationen der Vereinsarbeit
Es kann sich sehen lassen, was der Verein bis heute alles geschafft hat. Gleich nach der Gründung 1953 wurde in uneigennütziger Arbeit der Aufbau des Sportplatzes in Angriff genommen. Fortan war es Aufgabe des Vereins, den Platz zu pflegen. 1966 wurde eine Umzäunung errichtet, 1968 ein Trainingplatz im Schlossgarten mit Beleuchtung angelegt. Mit den Anforderungen der Spieler stiegen auch die Ansprüche an ein neues Sportfeld. Mit Hilfe der Gemeinde konnte 1973 der neue Sportplatz eingeweiht werden. In einer außerordentlichen Generalversammlung beschloss man im Mai 1972 den Bau eines Sportheimes beim Sportplatz. Mit über 3.000 freiwilligen Arbeitsstunden wurde ein zeitgemäßes Sportlerheim erstellt, das heute nach mehreren Modernisierungen und Renovierungen seinen festen Platz im Vereinsleben hat. Ein Beweis des gemeinsamen Geistes und der tatkräftigen Zusammenarbeit verdienter Mitglieder. Der Sportheimbau war mit ein Verdienst des langjährigen Vorsitzenden Emil Riegger (heute Ehrenvorstand).
Engagiert legten Ende der 80er Jahre viele Mitglieder beim Bau der „von-Wagner Halle“ Hand an. Nach der Fertigstellung der Mehrzweckhalle konnte der Verein zum ersten Mal weitere Sportarteann bieten.
Zur Belebung des Vereins trägt sicherlich die neueste Leistung bei. In nahezu kompletter Eigenleistung wurde eine landschaftlich schön gelegene Tennisanlage erbaut, die 1992 eingeweiht werden konnte und zwischenzeitlich auf 3 Tennisplätze ausgebaut wurde. Der SV Frommenhausen nahm mit bis zu 9 Mannschaften am Verbandsspielbetrieb des Württembergischen Tennisbundes teil. Namhafte Gegner wie z.B. VFL Sindelfingen oder TV Gäufelden sind an der Tagesordnung.
Geselligkeit im Verein – das Salz in der Suppe
Viele schöne Stunden durften die Mitglieder des Vereins im Laufe der 50 Jahre genießen. Kameradschaftstreffen, Vereinsausflüge, Wanderungen und andere Veranstaltungen belebten das Vereinsgeschehen. Große Feste wurden an den Jubiläumstagen und den Eichenbergturnieren gefeiert, manche namhafte Künstler wurden in den kleinen Ort eingeladen. Allen Altersgruppen wurden unterhaltsam Musikabende geboten, z.B. mit dem bekannten Volksmusikstar Hansl Krönauer und der legendären Rockband „PUHDYS“ aus dem Osten unserer Republik. Dies setzte sich auch beim Jubiläumsturnier 1993 fort. Bei einer Oldie-Nacht gastierten die „PUHDYS“ bereits zum fünften Mal bei uns, dazu gesellten sich die „LORDS“, die wohl bekanntest Beatband Deutschlands. Aufgrund der kulturellen Veränderungen mussten diese Veranstaltungen leider reduziert werden.
Am Gründonnerstag anno 2003 konnte im Sportheim ebenfalls ein rundes Jubiläum gefeiert werden. Bei Freibier (im Holzfass), gespendet von der Kronenbrauerei Schimpf, wurde in fröhlicher und lustiger Runde „30 Jahre Sportheim Waldeck“ gebührend begossen.
Gegenwart und Zukunft
Auch heute präsentiert sich der Jubilar lebendig wie eh und je. Die Mitgliederzahl erhöht sich laufend. Im fußballerischen Bereich sind unsere Jugendspieler bei der Spvgg Bieringen/Schwalldorf/Obernau und beim SV Hirrlingen in besten Händen. So ist immer wieder gewährleistet, Spieler für den aktiven Bereich zu bekommen. Auf die veränderten Interessen der Bevölkerung hat sich der Verein eingestellt, was nicht zuletzt das Schaffen der Tennisanlage beweist, sowie die Erweiterung im Jedermann- und Breitensport. Angebote von Kinderturnen über Aerobic bis zur Wirbelsäulengymnastik sind im Angebot. Mögen die Leistungen und Errungenschaften der vergangenen über 50 Jahre unseren heutigen und künftigen Mitgliedern Ansporn sein, den Sportverein als nicht wegzudenkende Einrichtung unserer Gemeinde zu sehen und zu unterstützen.
Im fußballerischen Bereich wurden in den vergangen Spielzeiten immer wieder vordere Tabellenplätze belegt. Lediglich in der Saison 1996/97 plazierte man sich im hinteren Tabellendrittel. Mit viel Engagement wurde die sportliche Durststrecke überwunden. Nachdem Spieler des SV Bieringen zum SV Frommenhausen gestoßen waren, nahm der SV Frommenhausen seit der Spielrunde 2001/2002 erstmals in der 50 jährigen Vereinsgeschichte mit 2 aktiven Mannschaften am Spielbetrieb teil. Nach 2 Jahren musste jedoch eine Mannschaft aufgrund mangels Spieler wieder aufgelößt werden. Beim Eichenberg 2003 stellte der SV Frommenhausen erstmals in der Geschichte des Turniers zwei Mannschaften.
Ein großer Erfolg war auch der 3.Tabellenplatz in der Saison 2005/2006, als die Mannschaft mit dem damaligen Spielertrainer Stephan Kleindienst und dem seither leider verstorbene Betreuer Werner Flach, nur knapp die Relegationsspiele verpasste.
Tennis – das jüngste Kind des Vereins
Seit 1992 wird der weiße Sport auch in unserem Verein betrieben. Als Leistungs- und Breitensport bekommt er nun im Sportverein einen hohen Stellenwert. Viel Idealismus und Arbeitsstunden musste erbracht werden, bevor man an Fronleichnam 1992 zwei wunderschöne Sandplätze eröffnen konnte. Bereits zum Start meldeten sich über 70 Personen zum Spielen auf der roten Asche an. In der Zwischenzeit hat man die Zahl weit über 100 überschritten, was auf großes Interesse an den Vereinsmitgliedern schließen läßt. Dass Tennis Breitensport ist, sieht man an der großen Zahl spielender Damen, Jugendlicher und Kinder, die bisher im Verein keine Betätigungsmöglichkeiten gefunden haben.
Unsere Bilder zeigen die feierliche Eröffnung durch den damaligen Oberbürgermeister Dr .Winftied Löffler, assistiert vom Vereinsvorstand Sigbert Wütz und Abteilungsleiter Burkhardt Heusch, sowie Sigbert Wütz bei den Bauarbeiten.
Zum Teil sensationelle Ergebnisse kann die Tennisabteilung des Sportvereins vermelden. So gelang zum Beispiel in der Verbandsrunde 2004 mit 7 Mannschafte 6 Meister- und ein Vizemeistertitel. Auch sonst zeigt sich die Tennisabteilung sehr engagiert. Neben den traditionellen Vereinsmeisterschaften mischt der Verein auch aktiv bei dem seit einigen Jahren stattfindenden Tenniseichenbergturnier erfolgreich mit. Viel wird für die Geselligkeit und Kameradschaft getan. Vom Ausflug ins Heu-Hotel über Schlittschuhlaufen bis zum Cocktailabend. Ein breites Spektrum wird den Mitgliedern angeboten.
Meisterschaft 2015
Nach konstan sportlicher Leistung über die gesamte Saison holt der SV Frommenhausen völlig verdient und drei Spieltage vor Schluss die Meiterschaft der Kreisliga B. Ein großes Lob gilt dem gesamten Team und dem Trainergespann Manuel Beck und Benjamin Wandel.